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logo 38 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2016 16 PRAXISFALL Schalenprovisorium von der Implantatbasis abgenommen und das gewünschte Emer- genzpro l extraoral mit Composite gestal- tet (Abb. 8 bis 12) . Um das Entnehmen und Einsetzen des Provisoriums zu erleich- tern, kann okklusal eine Trepanation durch das Schalenprovisorium bis zur Öffnung in der Multifunktionskappe angelegt wer- den. In diese Öffnung kann jetzt das dafür vorgesehene Instrument geschraubt werden und damit das Provisorium ein- und aus- gegliedert werden (siehe Abb.14 und 15). Dritte Option zur Herstellung eines Provisoriums Die dritte Provisorienvariante kombiniert die Verwendung einer einfachen Orien- tierungsschablone mit der Herstellung eines Sofortprovisoriums. Für die Schablo- ne wird in diesem Fall auf einem Modell eine Tiefziehschiene angefertigt. Vor dem Tiefziehen der Folie wird an die Position des fehlenden und zu implantierenden Zahnes ein Kunststoffzahn aufgestellt (Abb. 13) . Zunächst simuliert dieser Zahn die spätere prothetische Versorgung. Anhand dieser Aufstellung wird nun die Implantatposi- tion geplant (Backward Planing) und auf dem Modell eingezeichnet. Nach dem Tiefziehen der Folie steckt der Zahn in der Tiefziehschiene. Jetzt erfolgt eine Bohrung durch die Schiene und den aufgestellten Kunststoffzahn (Abb. 14) . Anschließend wird die Schiene mit dem Zahn vom Modell entfernt und Zahn und Schiene getrennt. Der Kunststoffzahn wird von basal ausge- schliffen und die Schale dann wieder in die Schiene einsetzt. Intraoperativ wird die Orientierungsschablone inseriert und die Pilotbohrung mit einem Durchmesser von 2,8 mm erfolgt durch die Öffnung in der Schablone. Für die Formbohrung wird die Schiene entfernt und dann das Implantat inseriert. Das weitere Vorgehen entspricht dem oben beschriebenen Vorgehen zur Verbindung eines Schalenprovisoriums mit der Multifunktionskappe. Jedoch wird der Kunststoffzahn mit der Schiene eingesetzt und somit absolut präzise an die vorher am Modell geplante Position gebracht (Abb. 15) . Nach dem Aushärten der ersten Por- tion Flow-Composite wird die Schiene und danach die Mutifunktionskappe mit dem daran be ndlichen Kunststoffzahn aus dem Mund entfernt. Nach der erfolgten Ausformung des gewünschten Emergenz- pro ls mit Composite wird das Provisorium auf die Implantatbasis aufgesteckt (Abb. 16 bis 18) . Generell ist die okklusale Kontrolle bei allen Provisorien zu beachten. Hierbei müssen alle Okklusionskontakte und Artikulationskon- takte, die zu Belastungen führen könnten, entfernt werden (Abb. 19) . Die Patienten/ innen erhalten einen Ernährungshinweis und die strikte Anweisung das provisorisch versorgte Implantat in den ersten 6 Wochen nicht zu belasten. Fazit Die transgingivale Einheilung mit einer provisorischen Sofortversorgung hat bei gewissen Indikationen enorme Vorteile, wie inzwischen auch eine ganze Reihe unterschiedlicher Studien belegen. Die vormontierte iSy Implantatbasis verbleibt nach der Insertion auf dem Implantat und dient als Trägergerüst für den Gingivafor- mer und die provisorische Versorgung. Der Konzeptgedanke von iSy verkürzt nicht nur die „Stuhlzeiten“ des Behandlers, sondern Abb. 9: Zur Herstellung eines Chairside-Provisoriums wird dieselbe Multifunktionskappe so getrimmt, dass sie unter das Schalenprovisorium passt. Abb. 10: Es zeigt sich eine stabile Weichgewebeman- schette um das iSy Implantat und die vormontierte Implantatbasis. Abb. 8: Auf die Implantatbasis aufgesetzte Multifunktionskappe. Abb. 16: Das Schalenprovisorium wurde im Mund mithilfe des Composites mit der Multifunktionskappe verbunden. Abb. 15: Im Mund inserierte Tiefziehschiene mit dem von basal ausgeschliffenen Kunststoffzahn. Abb. 14: Zur Herstellung einer Orientierungs- schablone für die Insertion wurde sowohl die Schiene als auch der Kunststoffzahn trepaniert.

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