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logo 30 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2013 2 Praxisfall Die Lebensqualität von Menschen mit unzulänglich sitzenden schleimhautgetra- genen Totalprothesen kann stark beein- trächtigt sein. Sie gehen zum Beispiel sel- tener mit Freunden essen, weil sie schlecht kauen können oder Angst haben, dass sich ihr Zahnersatz beim Sprechen oder Lachen löst [1]. Implantatgetragene Ver- sorgungen haben sich aus diesen Gründen als Wunschtherapie erster Wahl etabliert und werden unter anderem von Experten- gremien empfohlen [2, 3]. Sie verbessern nicht nur die Funktion, Ästhetik und die Lebensqualität, sondern reduzieren auch den Knochenabbau, sodass in der Regel bis ins hohe Alter eine ausreichende knö- cherne Basis erhalten werden kann [4, 5]. Doch viele Patienten verfügen nur über begrenzte finanzielle Mittel, die keine auf- wendigen Versorgungen, zum Beispiel mit Stegen oder Doppelkronen, erlauben. Ih- nen sollten vereinfachte implantatgetrage- ne Optionen angeboten werden. Eine be- währte Möglichkeit ist die durch Locatoren retinierte Prothese. In Verbindung mit dem neuen, sehr wirtschaftlichen Implantat- system iSy ® by CAMLOG ist diese Versor- gungsart besonders attraktiv. Das Teilesor- timent des iSy Implantatsystems ist extrem reduziert und vereinfacht die Prozesse in der Praxis. Es ermöglicht die Behandlung der meisten Standard- und Low-Risk-Fälle. Für die Gemeinschaftspraxis Dres. Kirsch & Ackermann haben Dr. K.-L. Ackermann, ZTM G. Neuendorff und ZTM Ch. Ham- merl-Riempp den folgenden Fall erarbeitet. Ausgangsbefund und Therapiewahl Die 76-jährige Patientin ist seit über 20 Jahren zahnlos und Trägerin rein schleim- hautgetragener Totalprothesen (Abb. 1 und 2) . Als Folge hat sich das knöcherne Lager in beiden Kiefern zurückentwickelt, sodass eine Pseudoprogenie mit extrem reduziertem Volumen des Alveolarkamms im Oberkiefer vorliegt (Abb. 3) . Die ver- tikale Distanz ist atrophiebedingt vergrö- ßert. Da vor allem die Unterkieferprothese einen extrem mangelhaften Sitz aufweist, hat sich die Patientin nach ausführlicher Therapieberatung für eine implantatgetra- gene Lösung entschieden. Anamnestisch spricht nichts gegen Implantationen. Aug- mentationen sollen jedoch nicht erfolgen, einerseits aus Kostengründen und ande- rerseits, weil die Patientin nur einen chir- urgischen Eingriff wünscht. Aus denselben Gründen ist auch keine Vestibulumplastik zur Verbesserung und Sicherung der labi- alen Weichgewebesituation geplant. Die ungünstige Kieferrelation soll durch eine nach vestibulär orientierte Platzierung der Implantate ausgeglichen werden (siehe Abb. 7) . Prothetisch fällt die Entscheidung, auch wegen der einfachen Handhabung, für eine auf Locatoren ® retinierte Prothese (LRP). Der prothetische Aufwand ist im Vergleich zu festsitzenden oder anderen abnehmbaren Lösungen deutlich reduziert, sodass die Kosten überschaubar bleiben. Weiterhin ist die notwendige zahntech- nische Präzision bei Locator ® Versorgun- gen leichter zu erreichen als bei Stegkon­ struktionen oder der Doppelkronentechnik. Daher führt ein teilereduziertes und im Arbeitsablauf unkompliziertes Implantat- system zum Ziel. Da das implantologische Team bei der Qualität der Komponenten keinerlei Kompromisse einzugehen bereit ist, erfolgt die Behandlung mit dem neu- en transgingivalen Implantatsystem iSy by CAMLOG. Vorbereitende Maßnahmen und Aufbereitung des Implantatbetts Die extrem atrophierte Knochenbasis im Unterkiefer (siehe Abb. 10 und 11) erfor- dert eine sehr sorgfältige Planung. Bei et- was größerem finanziellen Spielraum wür- de diesemit computergestützten Verfahren erfolgen. Ohne 3-D Planungssoftware sollten die notwendigen prä- und intra- operativen Informationen mit einer labor- technisch auf der Basis einer am Patienten funktionell und ästhetisch durchgeführten Locator ® retinierte Unterkiefer-Totalprothese mit dem iSy ® Implantatsystem bei einer Patientin mit extremer alveolärer Atrophie Abb. 1: Ausgangssituation: Die 76-jährige Patientin zeigt nach langjährigem Tragen von Totalprothesen, beim Herausnehmen der Prothesen das typische Greisengesicht. Abb. 2: Die vorhandenen Prothesen werden für die Funktions- abformung benutzt, und die damit erstellten Modelle werden anschließend einartikuliert. Abb. 3: Die knöcherne Resorption im Oberkiefer hat zu einer typischen sagittalen Rückverlagerung geführt (Pseudoprogenie). Dr. Karl-Ludwig Ackermann, ZTM Gerhard Neuendorff, ZTM Christine Hammerl-Riempp, Filderstadt

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