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logo 38 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2016 14 PRAXISFALL Dr. Jan Klenke, Hamburg CHAIRSIDE ODER IM LABOR – MÖGLICHKEITEN DER PROVISORISCHEN VERSORGUNG MIT DEM ISY IMPLANTAT Abb. 1: Das iSy Implantatsystem bei transgingivaler Anwendung. Sowohl der Gingivaformer als auch die Multifunktionskappe (zur Abformung und provi- sorischen Versorgung) werden auf die Implantatbasis aufgesteckt. Konzipiert als transgingival einheilendes, reduziertes Implantatsystem wurde iSy vor drei Jahren in den Markt eingeführt, um auch Patienten mit eingeschränkten nanziellen Mitteln eine Implantatversorgung zu ermöglichen. Die transgingivale Einheilung verkürzt bei Standardindikationen den operativen Aufwand und auch die prothetische Nachversorgung ist einfach zu bewerkstelligen. Zusätzlich besteht bei Bedarf die Möglichkeit der gedeckten Einheilung. Im folgenden Artikel werden unterschiedliche provisorische Versor- gungmöglichkeiten des iSy Implantatsystems mit den im Set beinhalteten Komponenten beschrieben. In unserer Praxis wird iSy by CAMLOG dem ursprünglichen Konzeptgedanken folgend als transgingival einheilendes Im- plantatsystem verwendet. Dieses Konzept hat sich seit vielen Jahren etabliert und ist gut dokumentiert [1]. Als Voraussetzung für die transgingivale Einheilung sehen wir ein knöchernes Lager, welches keine oder nur geringfügige Augmentationen erfor- dert [2]. Mindestens genauso wichtig ist ein stabiles, ausreichend dickes Weichge- webe im Gebiet der geplanten Insertions- stelle. Die Ober äche der iSy Implantate ist iden- tisch mit der gestrahlten und geätzten Promote ® Ober äche der CAMLOG ® und CONELOG ® Implantate. Diese weist in ret- rospektiven Studien eine hohe Erfolgsrate auf [3]. Eine erste iSy Studie von Oktober 2015 zeigt sehr gute 1-Jahres-Ergebnisse nach prothetischer Versorgung [4]. Das iSy Implantat wird mit Hilfe der auf dem Implantat vormontierten Implantat- basis in den Kieferknochen inseriert. Für den Zeitraum der Einheilung wird dem Konzept folgend im Regelfall ein PEEK Gin- givaformer auf die Implantatbasis gesteckt (Abb. 1) . Die transgingivale Einheilung erspart den Patienten nicht nur den Zweiteingriff und die damit verbundenen Kosten, sondern ermöglicht die sofortige provisorische Versorgung des iSy Implantats. Die Multi- funktionskappen, welche ebenfalls auf die Implantatbasis gesteckt werden, dienen als Gerüst für das Provisorium (Abb. 2) . Die- se provisorischen Versorgungen können mit geringem Zeitaufwand kosteneffektiv „chairside“ angefertigt werden. Aufwän- dige festsitzende oder herausnehmbare laborgefertigte Provisorien sind in vielen Fällen nicht mehr notwendig. Für die An- fertigung der Provisorien sind verschiedene Herstellungsoptionen möglich. Gemeinsam ist allen Möglichkeiten, dass zunächst die Multifunktionskappe durch Beschleifen so weit eingekürzt wird, dass genügend Platz für die Form des Proviso- riums entsteht (Abb. 3) . Problematisch war lange Zeit der chemische Haftver- bund zwischen dem Provisorienkunststoff und der Multifunktionskappe aus PEEK. Aus der Studie von Starwarczyk et al [5] geht hervor, dass nur die folgenden drei Adhäsive in der Lage sind, einen Haft- verbund zwischen PEEK und Kunststoff herzustellen: visio.link von Bredent, Signum PEEK von Heraeus Kulzer (Test- phase) und Monobond plus von Ivoclar Vivadent. Nach dem Trimmen der Mul- tifunktionskappe muss diese mit einem der genannten Adhäsive konditioniert werden. Drei der vielen Möglichkeiten

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